Wir wünschen Ihnen ein gesegnetes Jahr 2023 und grüßen Sie mit der Jahreslosung:
Du bist ein Gott, der mich sieht.
1. Mose 16,13
Schön, dass Sie auf die Internet-Seite unserer Gemeinde gefunden haben. Hier finden Sie Aktuelles, Termine, Einladungen und vieles mehr aus den aller zwei Monate erscheinenden Gemeindebriefen. Gern dürfen Sie auf diesen Seiten verweilen. Schön wäre es aber auch, wenn wir Sie zu einem Gottesdienst oder anderem Angebot bei uns in Löbau begrüßen könnten.
Liebe Gemeinde,
Manchmal habe ich bei Bibelworten sofort eine Erinnerung. Bei diesem Monatsspruch denke ich an eine Tür der Pappendorfer Kirche, wo ich viele Jahre Pfarrer war.
Seyd Thäter des Wortes und nicht Hörer allein. (Jakobus 1,22) - steht dort in alter Übersetzung über der Tür.
Eine ganz schön deutliche, fast mahnende Aufforderung. Tue das Wort Gottes, setze es um in Deinem Leben, lass es nicht nur in deinen Ohren hallen. Als Pfarrer frage ich mich selbst: Bin ich „Täter des Wortes“, oder rede ich nur in der Kirche oder schreibe nur im Gemeindebrief davon?
Eine kritische Redewendung ist sicher aus traurigen Erfahrungen entstanden: Wasser predigen und Wein trinken.
Und ich? Lebe ich das, worüber ich predige und was ich selbst aus dem Wort Gottes höre? Eine Frage, die sicher nur jeder für sich selbst beantworten kann. Dieser Monatsspruch fragt uns: Wie sieht es bei Dir aus? Luther hatte den Jakobusbrief bisschen abwertend „stroherne Epistel“ genannt. Ihm war der Aufruf zum werk-gerechten Glauben ein Ärger. Sola gratia – allein durch Gnade, war eine seiner wichtigen reformatorischen Erkenntnisse. Nicht frommes Tun, sondern unser Vertrauen auf Gottes Gnade und das Erlösungswirken Jesu am Kreuz machen uns vor Gott gut.
Dabei kannte natürlich auch Luther, wie wichtig das liebevolle Handeln ist. Beides gehört gleichwertig nebeneinander oder gar ineinander: Hören und Tun. Gott vertrauen und Liebestaten. Das eine geht nicht ohne das andere. Ich ermutige dazu, für beides im Alltag Zeit und Möglichkeiten einzurichten.
Von meiner Mutter zum Beispiel weiß ich, dass ihr die tägliche Morgenandacht im Radio ganz wichtig ist. Manchmal erzählt sie mir davon. Dann ist aus dem Hören ein Tun geworden, nämlich das zeugnishafte Weitererzählen. Ja, auch das ist Tun. Wo und wann hörst, liest oder erlebst Du / Sie das Wort Gottes? Mit dieser Frage bin ich selbst nicht fertig, aber sie ermuntert mich, am Wort Gottes – auch persönlich – dran zu bleiben.
Aus der Gemeinde in Pappendorf habe ich z.B. die Erinnerung, dass nach dem Erntedankfest einige Gemeindeglieder Blumen und Gaben zu verschiedenen Menschen in die Häuser gebracht und sie besucht haben, manchmal mit einem Gebet dazu. Hier in Löbau habe ich unlängst von einer Flüchtlingsfamilie mit großer Dankbarkeit gehört, dass mehrere Gemeindeglieder sie auf unterschiedliche Weise in den letzten Jahren so liebevoll unterstützt haben. Bei uns z.B. klingeln ab und zu bedürftige Menschen.
Ich gebe zu, dass mir das „Täter des Wortes“-Sein nicht immer nur leichtfällt. Aber es ist mir eine wichtige Glaubensermutigung. Ich lese es so: Seid Hörer und immer wieder Täter des Wortes Gottes, seiner Liebe und Wahrheit.
Im Namen der Mitarbeitenden und des Kirchenvorstandes grüße ich herzlich und wünsche einen hoffnungsvollen Herbst –
Ihr und Euer Pfarrer Daniel Mögel
Monatsspruch Oktober
Seid Täter des Worts und nicht Hörer allein; sonst betrügt ihr euch selbst.
Jakobus 1, 22
Monatsspruch November
Er allein breitet den Himmel aus und geht auf den Wogen des Meers.
Er macht den Großen Wagen am Himmel und den Orion und das Siebengestirn und die Sterne des Südens.
Hiob 9, 8-9